Das kleine Istmirdochegal

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- Eine Bildergeschichte ohne Illustrationen -

In Anlehnung - minimal! - an Mira Lobes Geschichte "Das kleine Ich-bin-ich". Um "Das kleine Istmirdochegal" verstehen zu können wäre es sinnvoll sich die Inhaltsangabe dieser Geschichte anzugucken. Diese Geschichte, das kleine Istmirodchegal, ist nicht nur für Kinder, sonder auch und vor allem für Große.

Es war einmal das kleine Ichbinich. Das kleine Ichbinich ist mittlerweile sehr bekannt. Etwas unbekannter ist kein kleiner Bruder, das kleine Istmirochegal.

Das kleine Istmirdochegal war ein richtiger Wildfang. Die Ichbinich-Istmirdochegal-Elternn hatten mit dem kleinen Istmirdochegal allerand zu tun.

Sie sagten: "Spiel nicht im Regen draußen, sonst wirst du krank!" Aber das kleine Istmirdochegal spielte im Regen draußen. Und es hatte Spaß.

Sie sagten: "Spring nicht in die Dreckpfützen, sonst wirst du dreckig!" Aber das kleine Istmirdochegal sagte: "Ist mir doch egal!" Und es sprang in alle Dreckpfützen. Und es hatte Spaß.

Und als das kleine Istmirdochegal krank und dreckig war - was ihm beides egal war -, weil es nicht auf seine Eltern gehört hatte, hatte es auch Spaß.

Aber das kleine Istmirdochegal wurde größer. Mit der Zeit machte es nicht mehr das, was ihm Spaß machte. Es hörte auf seine Ichbinich-Istmirdochegal-Eltern. Die hatten immer einen vernünftigen Grund, warum es besser sei, etwas nicht zu tun.

Und das kleine Istmirdochegal wurde anders und lieb. Es war nicht mehr wild. Es änderte sogar seinen Namen: Es hieß jetzt Istmirdochnichtegal. Das kleine Istmirdochnichtegal wurde aber traurig. Es wusste nicht warum, aber irgendwann wurde es traurig und jeden Tag wurde es trauriger. Die Zeit verging und das neue, liebe Istmirdochnichtegal wurde erwachsen. Und mit jedem Tag wurde es trauriger.

Eines Tages traf das neue, liebe Istmirdochnichegal seinen Bruder, das kleine Ichbinich. Das neue, liebe Istmirdochnichtegal fragte seinen Bruder aus Höflichkeit: "Kleines Ichbinich, wie geht es dir?"

Das kleine Ichbinich, das nur so vor Lebensfreude strotzte, antwortete: "Kleines Istmirdochegal, mir geht es super! Ich freue mich und Ich weiß, Ich bin Ich! Und wie geht es Dir, kleines Istmirdochegal?"

Ganz leise antwortete das neue, liebe Istmirdochnichtegal: "Ich heiße nicht mehr kleines Istmirdochegal. Ich bin jetzt das neue, liebe Istmirdochnichtegal." Das kleine Ichbinich machte ganz große Augen. "Und wie geht es Dir so, neues, liebes Istmirdochnichtegal?"

"Ich bin traurig", flüsterte das neue, liebe Istmirdochnichegal. "Ganz traurig. Dabei mache ich doch alles richtig: Ich bin anders geworden, lieb und mir sind nicht mehr alle Sachen egal. Warum bin ich dann traurig?"

Das kleine Ichbinich überlegte. Und es sagte: "Ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich bin Ich und Ich bin glücklich. Ich mache nicht immer alles richtig, aber ich habe gemerkt, dass Ich Spaß haben muss. Es muss nicht alles richtig sein. Ich weiß, wer Ich bin."

Das neue, liebe Istmirdochnichtegal dachte nach, wann es wohl das letzte Mal Spaß gehabt hatte. Da fing es an zu weinen. Als sein Bruder fragte, was los sei, sagte es: "Ich habe vergessen, was Spaß ist." Da sagte das kleine Ichbinich: "Neues, liebes Istmirdochnichtegal. Du bist nicht Du. Du bist in Wirklichkeit das kleine Istmirdochegal - Ich weiß, dass Ich Ich bin, ich habe Spaß und deswegen geht es mir gut. Du musst wieder das kleine Istmirdochegal werden, das mein Bruder ist."

Da nahm das kleine Ichbinich das kleine Istmirdochegal an die Hand und spielte im Regen und sprang in die Dreckpfützen. Und das kleine Istmirdochegal wurde krank und dreckig und hatte, endlich, seit langer Zeit wieder Spaß. Und es war ihm alles andere egal.

Das kleine Istmirdochegal wurde noch öfters krank, weil es im Winter ohne Jacke spazieren ging oder sich die Haare nicht fönte. Aber so krank wie damals wurde es nie wieder. Und was Spaß ist, vergaß es auch nie wieder!